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Call for Papers: SYN „tot“


Formen, Mythen, Organismen sterben, Dinge geraten in Vergessenheit, Überwältigendes oder Unerwünschtes wird verdrängt. Wie Totes dennoch darstellendenken, verhandeln? In Alpträumen, Phantomen oder Topoi der Erinnerung manifestiert sich die Arbeit mit dem Abwesenden. Auf welche Art und Weise begegnet uns darin Geschichte? Inwiefern schließen mediale Verhandlungen des Lebendigen immer auch solche des Toten mit ein? Welche kulturelle Tragweite hat der Dualismus von Leben und Tod und welche dazwischenliegenden Schwellenzustände und -prozesse sind denkbar?

Technische Utopien und neue wissenschaftliche Erkenntnisse verwischen die Grenze zwischen Leben und Tod. Wie ähnlich sind sich Menschen und Cyborgs? Welchen Wert hat das Leben eines Zombies? Und wie lebendig ist die bewegte Marionette?

Wir laden euch ein, den Bedeutungsraum tot auszuloten! Auch Reflexionen zu mumifizierenden Bildern, Techniken der Re-Animation, Bühnenmorden oder Ritualen sind möglich! Es werden Arbeiten gesucht, die Vergangenheit ausgraben, Textkörper sezieren, Spuren lesen und damit den Diskurs des Toten beleben!

 

Weitere Themenvorschläge und Denkanstöße:

  • Sterben von (oder tote) Medien-, Theater-, Filmformen, Medienarchäologie
  • Darstellung von Krieg, (Selbst-)Mord und Sterben, das Nicht-Darstellbare trotzdem darstellen, Erinnerungsformen
  • Todesähnliche Zustände wie Ohnmacht, Krankheit, Sucht
  • Todes- und Jenseitsvorstellungen, der Sensenmann
  • Verwaltung von Leben
  • Zombies, Wiedergänger*innen, Gespenster, Vampire, Mumien, Halloween, Untotes, Halblebendiges etc.
  • Dekonstruktion von Dualismen wie Leben und Tod, Mensch und Nicht-Mensch, Vergangenem und Gegenwärtigem, kulturelle Axiome überdenken
  • Lebendigkeit von techno-organischen Hybriden und Automaten
  • „Theater des Todes“, „Tödliches Theater“, Friedhoftheater, Mysterienspiele, Totentanz
  • technische Tradierung, mediale oder materialisierte Gedächtnisse, Archive, archivgespeiste Ästhetik, Zitattechnik, Re-Semantisierung, Collage, Montage
  • Verhandlungen von Vergangenem und Wiederkehrendem, Denken von Geschichte
  • Wiederentdeckungen, Sammlungen und Sammler*innen
  • Stimmen aus dem Jenseits
  • Tod des Autors/der Autorin, wissenschaftsgeschichtliche und -theoretische Zugänge
  • Biographie
  • Nachleben der Werke, Wirken (durch) von posthumen Veröffentlichungen
  • Rituale, Masken
  • Welttheater, Allegorie, Emblem
  • starre, mörderische Systeme, Totalitarismus/Faschismus/Inquisition
  • Redewendungen und sprachliche Bilder: „keine Luft zum Atmen haben“, „an der Nähe des anderen ersticken“, „etwas schnürt die Kehle zu“, „vor Angst erstarren“ etc.

 

Was wir machen:

Redaktionelle Betreuung der eingereichten Arbeiten; diskursive und kritische Auseinandersetzung zwischen BetreuerInnen und AutorInnen; Peer-Review-Verfahren; Lektorat.

 

Wen wir ansprechen möchten:

Studierende aller Universitäten mit Interesse an geistes- und kulturwissenschaftlichen Fragestellungen und Methoden, die Zeit und Lust haben, ihre eingereichten Arbeiten in den folgenden drei Monaten mit dem Redaktionsteam zu bearbeiten – bei persönlichen Treffen oder via Internetkommunikation. Ob bereits verfasste Seminararbeiten oder konkrete, thematische Konzepte – es wird nach inhaltlichen und thematischen Gesichtspunkten ausgewählt.

 

Was zu beachten ist:

Die Texte werden in gängigen Word- oder PDF-Formaten erbeten und sollten höchstens 40.000 Zeichen umfassen (im gemeinsamen Arbeitsprozess wird angestrebt, die Texte auf einen Umfang von höchstens 25.000 Zeichen zu kürzen/komprimieren).

 

Wir freuen uns über eure Einreichungen!

Einreichungen bis 17.06.2013 an: redaktion@syn-magazin.at


Einreichbedingungen