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Call for Papers: SYN „stumm“, bis 15. Dezember

 Grafik des CfP © Manuel Dornig

Reglos, gehemmt, stagnierend, vielsagend, ausbleiben, verdrängt, abgeschnitten, unvermögend,  zweifeln, stammeln, berstend passiv, kraftvoll, unausgesprochen.

 Bringen wir es zur Sprache!

 Stummheit kann viele Gründe haben und in Unvermögen ebenso wie in respektvoller Zurückhaltung wurzeln. Offensichtliches kann wertlos sein, vermeintlich Ausbleibendes doch ankommen. In welcher Form reagiert nun das zum Schweigen Gebrachte auf normative Strukturen – Was verdrängen selektive Wahrnehmungsprozesse und Narrative? Welche Rolle kommt der Inszenierung eines Objektes zu; wann werden Menschen und andere Tiere als ein solches wahrgenommen?

Redeunfähigkeit verharrt in Mangel, aber nicht immer bedarf es einer direkten Botschaft, um Anteilhabe zu gestalten. Wie ist eine sprachlose Performance zu verstehen? Waren Versuche, das unaussprechbare Leid des Krieges oder die Scham darüber zu verarbeiten erfolgreich? Wie verfährt ein Stummfilm mit dem Außerhalb seines Rahmens? Inwiefern schweigt sich die Formel vom Medium als neutrales Vehikel, über die semiotische Beschaffenheit von Trägermaterialien aus?

Was an der Oberfläche nicht in Erscheinung tritt, kann lautlos versinken, Raum geben zwischen Affirmation und Subversion.

SYN sucht die Bedeutung des scheinbar Ausdruckslosen, Texte, die Antwort darauf geben, welches Verhältnis Stummes zu Gesellschaft und Kultur einnimmt.

Einreichungen bis 15.12 an redaktion@syn-magazin.at

 

Was wir machen:

Redaktionelle Betreuung der eingereichten Abeiten in Hinblick auf Inhalt, Stil, Struktur; diskursive und kritische Auseinandersetzung zwischen BetreuerInnen und AutorInnen; Peer-Review-Verfahren; Lektorat.

Wen wir ansprechen möchten:

Studierende aller Universitäten mit Interesse an geistes- und kulturwissenschaftlichen Fragestellungen, die Zeit und Lust haben, ihre wissenschaftlichen Arbeiten (Hausübungen, Seminar-, Bachelor-Arbeiten, außeruniversitäre Textproduktionen etc.) in den folgenden drei Monaten mit dem SYN-Team zu bearbeiten – bei persönlichen Treffen oder via Internetkommunikation. Auch die Einreichung von konkreten Konzepten ist möglich.

Was zu beachten ist:

Erwünscht sind gängige Word- oder PDF-Formate und eine Länge von höchstens 40.000 Zeichen. Im gemeinsamen Arbeitsprozess wird angestrebt, die Artikel auf einen Umfang von ca. 25.000 Zeichen zu kürzen/komprimieren.

Wir freuen uns auf eure Zusendungen!

 

Weitere Themenvorschläge und Denkanstöße:

– Stille und Ton in Theater, Film und Medien

– Lücken in Narrativen von Theater, Film und Medien

– Die Bedeutung von Schweigen

– Repressive Politik, passiver Widerstand

– Hierarchien und Nutzerinterfaces sozialer Medien

 – Zurücknahme der Expressivität im Tanz

– Institutionalisierte Zensur und die Reaktion darauf

– Darstellungen von Tieren

– Archivierung, Geschichtsschreibung

– Wirkung/Wirkmacht der Materialität von Medien

– Traumatisierung und Kompensation

– Disability Studies  

– Stummfilm

– Gender-Normen und -Politik

– Sprachlosigkeit der Nachkriegszeit

– Ausbleibende Information im Dokumentarischen und das Spiel damit in Narrativen

– StatistInnen

– Was verdrängen hegemoniale Diskurse?

– Nicht(s)-tun

– Nicht-Teilhabe

– Indexikalität von Werbung

– Schuld, Schande, Scham und der Umgang damit

– Gesellschaftliche Mensch-Tier-Beziehung

– Komplementarität von Aktivität und Passivität

– (Ausdruck von) Ohnmacht

– Verschweigen

– Redeverweigerung

– Stummheit als Statement